NEW INDUSTRIES FESTIVAL

14. September 2013 - 02. März 2014 Dortmunder U, Ebene 3
Die Gewalt der Industriegesellschaft wirkt in den Menschen ein für allemal.
Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Kulturindustrie, 1944
 
Das Dortmunder U präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Hartware MedienKunstVerein, der Technischen Universität Dortmund, der U2_Kulturelle Bildung und den Urbanen Künsten Ruhr von September 2013 bis März 2014 das vom HMKV initiierte NEW INDUSTRIES FESTIVAL auf dem Gelände des Dortmunder U und im angrenzenden Stadtraum. In vielfältigen Formaten wie Ausstellungen, Installationen, Konferenzen, Workshops, Filmprogrammen und Performances beschäftigt sich das internationale Festival vier Monate lang mit der Vergangenheit und der Zukunft der Industrie.
 
Der Strukturwandel in europäischen Regionen wie dem Ruhrgebiet, Nordengland, Belgien und Oberschlesien steht exemplarisch für die Transformation ganzer Gesellschaften – von Industriegesellschaften zu Wissens- und Dienstleistungsgesellschaften bis hin zur sogenannten "kreativen Klasse". Das NEW INDUSTRIES FESTIVAL fragt danach, wie wir wurden, was wir sind, welche Industrien uns heute umgeben und prägen und welchen gestalterischen Einfluss wir heute auf die Mechanismen von Industrie- und Arbeitswelt haben. Erzählt wird in unterschiedlichen Strängen: am Beispiel des Ruhrgebiets die Geschichte wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen durch den Wandel und die Verlagerung der industriellen Produktion. Mit diesem Wandel einher gehen Verschiebungen in der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik sowie in der Arbeits- und Lebenswelt. An die Stelle des Versprechens der sozialen und kulturellen Teilhabe durch feste Beschäftigungsverhältnisse und sozialen Aufstieg in Industriegesellschaften treten heute neue zeitgenössische Arbeits- und Lebenswelten, in denen Eigenverantwortung, Initiative, Flexibilität, Beweglichkeit und Kreativität die entscheidenden Forderungen sind, die Individuen zu erfüllen haben, um an der Gesellschaft teilnehmen zu können.

Außerdem thematisiert das Festival mit den neuen Formen von Industrie, die der wirtschaftliche Wandel hervorgebracht hat – hier ist insbesondere die Finanzwirtschaft zu nennen – und damit, wie sich die "Gewalt der Industriegesellschaft" (Adorno) in diesen "neuen Industrien" bis heute fortschreibt. Historisch spannen die Ausstellungen und Veranstaltungen einen Bogen von der Zeit des industriellen Aufbruchs im 19. Jahrhundert über die Wirtschaftskrisen von 1929, der 1970er Jahre und des Jahres 2008 bis in die Gegenwart.

Das NEW INDUSTRIES FESTIVAL beschäftigt sich mit den Bedingungen und Konsequenzen dieser Veränderungen: Was passiert mit Menschen und Landschaften im Prozess der (De-)Industrialisierung? Wie vertragen sich Industriekultur und Kulturindustrie? Gibt es in den ehemaligen Industrienationen nach dem Ende des Industriezeitalters noch industrielle Arbeit – und wenn ja, wie sieht sie aus? Was ist der Wert von Arbeit nach dem Ende der Fabrikarbeit – und was, wenn sich die Fabrik über die ehemaligen Fabrikwände hinaus ausdehnt? Sind “Creative Industries” Industrien im herkömmlichen Sinne?

Die internationale Ausrichtung des Festivals ermöglicht einen umfassenden Blick auf globale ökonomische, soziale und ökologische Zusammenhänge und schafft ein Bewusstsein für die Konsequenzen von individuellen wie kollektiven Entscheidungen.

Hauptförderer des NEW INDUSTRIES FESTIVAL:

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW
Sparkasse Dortmund, DSW21
Kulturbüro der Stadt Dortmund

Kooperationspartner der HMKV Festivalformate:

URBANE KÜNSTE RUHR

Förderer der HMKV Festivalformate:

Bundeszentrale für politische Bildung
LWL-Kulturstiftung
Stiftung Kulturhauptstadt RUHR.2010
Kunststiftung NRW
Stiftung Zukunft NRW
British Council
Polnischen Institut Düsseldorf
Königlich Norwegische Botschaft
NATIONALEN PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater

Medienpartner

ARTE Creative
De:Bug
Ruhrgestalten

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