In der Serie HMKV Video des Monats stellt der HMKV im monatlichen Wechsel aktuelle Videoarbeiten internationaler Künstler*innen vor – ausgewählt von Inke Arns.
Fabian Heitzhausen: Architektur ist Geiselnahme
HMKV Video des Monats
Zu sehen vom 1. – 31. Oktober 2018
"Bauwut / Ein Senkplan als Winkelmaß der Geschichte / Architektur ist Geiselnahme" heißt es bei den Einstürzenden Neubauten in dem Stück „Architektur ist Geiselnahme" (veröffentlicht auf dem Album Strategies against Architecture III, 2001). Fabian Heitzhausens von den Neubauten inspiriertes Video zeigt Klassiker der architektonischen Moderne, die der Künstler den Bedingungen des Digitalen aussetzt. Dazu collagierte er Architekturaufnahmen aus verschiedenen Filmen zusammen – u.a. Solaris (1972) von Andrej Tarkovskij, Abschied von Gestern (1966) von Alexander Kluge, The Crowd (1928) und The Fountainhead (1949) von King Vidor, Der Omega-Mann (1971) von Boris Sagal, Der Herr der Welt (1934) von Harry Piel, Alphaville (1965) von Jean-Luc Godard und Z – Anatomie eines politischen Mordes (1969) von Constantin Costa-Gavras. Fabian Heitzhausen interessiert sich dafür, was mit den architektonischen Formen passiert, wenn der Raum anderen Regeln unterworfen wird – was also von den ursprünglich mit der Architektur verbundenen utopischen und gesellschaftlichen Ideen übrigbleibt, wenn man quasi „den Film drumherum wegschneidet". Der Soundtrack wurde von Christoph Busse komponiert. (IA)
Fabian Heitzhausen (*1986) insistiert auf Kunst als ein Phänomen des Diskurses und auf ihre Verworrenheit mit Filmgeschichte, Popkultur und Philosophie. Basierend auf dieser Prämisse arbeitet er mit Medien wie CGI, Video, Fotografie und Text. Sein Werk verbindet ein Interesse und eine Faszination an ideologischen Spannungen innerhalb der Gesellschaft.
Fabian Heitzhausen lebt und arbeitet in Köln. Nach einem Studium der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste hat er bei Rita McBride an der Kunstakademie Düsseldorf studiert.