Yuri Ancarani: San Vittore

 

01.–31. August 2023

 

San Vittore ist ein Video aus der Serie "The Roots of Violence" (2014-2019) des italienischen Künstlers und Filmemachers Yuro Ancarani. Für diese Serie recherierte er die Machtstrukturen, die sich an den in der Gesellschaft verankerten Institutionen wie dem Sport (und Sportstadien), den Banken und den Gefängnissen ablesen lassen.

In San Vittore richtet Ancarani seinen Blick auf das System Gefängnis. Berühmt sind Michel Foucaults Schriften zum Gefängnis: Er sieht es als einen Apparat der Machtausübung, in dem das Individuum durch Disziplinierung des Körpers kontrolliert wird.

Ancarani konfrontiert die rigiden Sicherheitskontrollen für den Gefängnisbesuch der Kinder der Insass*innen mit den Zeichnungen der Kinder, die das Gefängnis als Schlösser und Burgen aus Märchengeschichten darstellen. Der Film wurde zusammen mit der Non-Proft-Organisation "Associazione Bambinisenzabarre Onlus" realisiert, die sich um die Kinder der Inhaftierten kümmert. (Cornelius Ferber)

Ausgewählt von Cornelius Ferber (HMKV)

 

 

Yuri Ancarani (*1972 in Ravenna) lebt und arbeitet in Mailand, Italien.

Yuri Ancarani ist ein italienischer Videokünstler und Filmemacher. Seine Arbeiten sind das Ergebnis einer kontinuierlichen Vermischung von Dokumentarfilm und zeitgenössischer Kunst. Sie basieren auf Recherchen, die darauf abzielen, Regionen zu erforschen, die im täglichen Leben wenig sichtbar sind und in die der Künstler selbst eintaucht.

 

Er wird vertreten durch die Galerie Isabella Bortolozzi, Berlin und ZERO..., Mailand.

 

FILMOGRAPHIE

Il Popolo delle Donne (Das Volk der Frauen, 2023) | Atlantide (2021) | San Giorgio (2019) | San Vittore (2018) | Whipping Zombie (2017) | The Challenge (2016) | Séance (2014) | San Siro (2014) | Ricordi per Moderni (Erinnerungen für Moderne, 2013) | Da Vinci (2012) | Piattaforma Luna (Plattform Mond, 2011) | Il Capo (Der Boss, 2010)

 

Mehr zum Künstler:

Website: https://www.yuriancarani.com

Instagram: yuri_ancarani

 

Bild: Yuri Ancarani, „San Vittore“ (2018), Videostill.