Mitte der 1950er Jahre entstand in Großbritannien der radikale Architekturstil des „Brutalismus". Er zeichnet sich durch Sichtbeton und freiliegende Baumaterialien wie Metall, Stein und Ziegel aus. Heute verschwindet er zunehmend aus dem Stadtbild, denn nach und nach werden die zumeist nicht denkmalgeschützten Gebäude abgerissen. Gleichzeitig formieren sich Anhängergruppen – auch im Internet. Darunter ist z.B. die Facebook-Gruppe „The Brutalism Appreciation Society" (dt. Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus), die sich für den Erhalt der städtebaulichen Zeugnisse aus den 1950er / 1960er Jahren einsetzt und heute weltweit über 50.000 Mitglieder hat.
Die von Inke Arns kuratierte Ausstellung „Gesellschaft zur Wertschätzung des Brutalismus / The Brutalism Appreciation Society" fand 2017 im HMKV im Dortmunder U statt. 21 internationale KünstlerInnen setzten sich mit dem brutalistischen Baustil der Nachkriegsmoderne auseinander.
Im Rahmen dieser Ausstellung wurde zu einem gemeinsamen öffentlichen Mapping (#HMKVBrutalism) aufgerufen. Denn wer das Ruhrgebiet kennt, weiß, dass auch hier sogenannte „Betonmonster" zu finden sind. Die vorliegende Karte ist das Resultat unserer gemeinsamen Anstrengungen.
Viele Interessierte reichten Fotos von brutalistischen Gebäuden aus dem gesamten Ruhrgebiet ein. Diese wurden zunächst auf einer digitalen Google-Maps-Karte mit Foto und Eckdaten verortet. Auf dieser Basis wurde die vorliegende Karte gestaltet und gedruckt. Und mit dieser Karte in der Hand
lassen sich diese besonderen Gebäude hervorragend besichtigen!