Talk mit dem Designer Manuel Bürger zu „Digitale Folklore"

Dortmunder U | Ebene 3

Im Rahmen der Ausstellung Digitale Folklore findet ein Talk mit dem Designer Manuel Bürger statt. In seiner kreativen Arbeit beschäftigt sich Bürger mit partizipativen Designpraktiken im Netz, so gestaltete er die der Ausstellung zugrunde liegende Publikation „Digital Folklore“ und ist derzeit u.a. mit dem Design für das Medienkunstfestival „transmediale“ (Berlin) befasst. In einer kurzen Präsentation und einem anschließenden Gespräch wird das aktuelle Interesse im Feld der digitalen Kultur an den Amateurkulturen im frühen Netz der 1990er im Vordergrund stehen: Was hat sich seitdem verändert, was ist verloren gegangen?

Offenbar boten die damaligen Web-Dienste und Werkzeuge mehr Spielraum für individuelle Gestaltung und ermöglichten somit eine größere Bandbreite an Ästhetiken sowie eine lebendige User-Kultur, die in den letzten Jahren im Zuge der fortschreitenden Kommerzialisierung des Webs zugunsten uniformer Templates verschwunden ist.

Im Gespräch mit Dr. Inke Arns (HMKV) und Fabian Saavedra-Lara (medienwerk.nrw) wird es u.a. um die Frage gehen, was aus den alten Idealen der DIY-Kultur im Netz geworden ist, was wir heutigen User – im Blick zurück – von ihr lernen könnten und wie die damaligen, aus heutiger Sicht „retro“ anmutenden Netz-Ästhetiken heutige Gestaltungspraktiken sowie künstlerische Praktiken beeinflussen („Post-Internet“).  

Manuel Bürger (Berlin) bzw. „The Laboratory of Manuel Bürger“ (Worldwide) beschäftigt sich mit dilettantischen und virtuosen Designkräften, arbeitet zwischen Nonsens und Kulturtheorie und betreut Kunden aus verschiedensten Gebieten der Kommunikationslandschaft, wie z.B. das transmediale Festival in Berlin. Bürger ist Teil einiger Kollektive wie Mimetic Club, Bench Boys, Figure 8, unterrichtet an der Merz Akademie in Stuttgart und betreibt erfolgreich den Naives & Visionaries-Verlag. Zudem betreut er das regelmäßig erscheinende Research Magazin CVSN des Critical Vision Studiengangs der University of Cincinnatti, USA, sowie die jährliche Research-Publikation der Aarhus University, Dänemark. Letzte Publikationen und Aufsätze beschäftigen sich mit dem mimetischen Potential von Design und House Music: „Slippery Design – forever beta“ bzw. „Duck House Theory – Robert Venturi’s Darkroom Fantasies“.

Veranstalter: Büro medienwerk.nrw in Kooperation mit dem HMKV. Weitere Informationen zum Programm des medienwerk.nrw unter www.medienwerk-nrw.de

Der Eintritt ist frei.

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