Vortrag: Florian Cramer „Rechtsradikaler Avant-Pop: Von den ‚Autonomen Nationalisten‘ zur ‚Alt-Right‘“

"Rechtsalternative" Bewegungen und Subkulturen gibt es nicht nur in den USA. In Deutschland und Europa traten die neonazistischen "Autonomen Nationalisten" im Look des schwarzen Blocks und mit abgewandelten linksautonomen Symbolen auf. Dies hat eine lange Vorgeschichte: Neben linken Kunstavantgarden gab es (bekanntlich) faschistische Kunstavantgarden, neben der linken 68er-Bewegung die "Neue Rechte", neben linker Punkkultur rechtsextreme Punk- und Postpunkkultur, neben linkem Cyber-Anarchismus rechtsradikale Cyber-Libertäre - und, in Kunst und Undergroundkultur, fließende Übergänge zwischen dem Spiel mit faschistischer Ästhetik und echtem Faschismus. Der Vortrag beleuchtet diese Bewegungen und Bildkulturen, mit den (in Dortmund starken) "Autonomen Nationalisten" und der amerikanischen "Alt-Right" als Ausgangspunkt.

Florian Cramer ist Dozent (auf Niederländisch: Lector, in nicht-britischem Englisch: praxisorientierter Forschungsprofessor) für visuelle Kultur des 21. Jahrhunderts an der Willem de Kooning Academy in Rotterdam, einer Kunst- und Designhochschule, die Teil der Rotterdam University of Applied Science (Hogeschool Rotterdam) ist.
Er versucht, auf Projektbasis in so vielen Fachbereichen seiner Hochschule wie möglich zu unterrichten, sowohl auf B.A.-Ebene als auch in den verschiedenen Master-Studiengängen des Piet Zwart Institute (das zur Willem de Kooning Academy gehört).
Innerhalb der Forschungsabteilung seiner Hochschule hat er sich auf Autonome Praktiken spezialisiert, eines der drei B.A.-Abschlussprofile. Die für diesen Bereich entwickelten Lehrpläne und Forschungsprojekte befassen sich vor allem mit DIY-Künstlerinitiativen und Selbstorganisation als Formen zeitgenössischer Kunst.

http://floriancramer.nl