Building Memory – four films about architecture, monuments and community

29. Mai 2010 - 15. August 2010 Dortmunder U, Ebene 2

Die Ausstellung Building Memory untersucht die Architektur bzw. Architekturen der Erinnerung. Vier international renommierte Videokünstlerinnen und –künstler – Yael Bartana (Israel/Niederlande), Miroslaw Balka (Polen), Deimantas Narkevicius (Litauen) und Marcel Odenbach (Deutschland) – setzen sich in filmischen Neuproduktionen, die speziell für diese Ausstellung in Auftrag gegeben worden sind, mit der Architektur von Gedenkstätten und Mahnmalen, aber auch mit Medien als Orte für Erinnerung und Geschichte auseinander. Alle Arbeiten sind 2008-2009 im postsozialistischen Kontext Mittel- und Osteuropas entstanden und widmen sich unterschiedlichen Aspekten der traumatischen europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts – in Polen, der ehemaligen DDR und mit Blick auf die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948.

Drei Filme beschäftigen sich mit dem Gedenken an den Holocaust. So geht es in Miroslaw Balkas Video um den Besuch Kardinal Ratzingers – des heutiges Papstes Benedikt XVI. – in der Gedenkstätte Auschwitz. Marcel Odenbach setzt sich mit dem in den 1960er Jahren errichteten Mahnmal für das KZ Majdanek auseinander und reflektiert über dessen architektonische Formensprache und deren architekturhistorische Implikationen. Yael Bartana wiederum imaginiert die Re-Kolonisierung Polens durch junge israelische Siedler – Ausgangspunkt für dieses eigentlich unmögliche Projekt ist die Errichtung eines Kibbutz am Ort des ehemaligen Warschauer Ghettos. Deimantas Narkevicius schließlich re-imaginiert und re-poetisiert den Alltag im sozialistischen Teil Deutschlands der 1970er und 1980er Jahre mit Hilfe von Dokumentarfilmmaterial der DEFA. Alle vier Arbeiten setzen sich mit exemplarischen Erinnerungsorten – lieux de mémoire (Pierre Nora) – auseinander. An diesen Orten – die laut Nora nicht nur geografische Orte, sondern auch mythische Gestalten, Ereignisse, Institutionen, Begriffe oder Kunstwerke sein können – kristallisiert sich das kollektive Gedächtnis einer sozialen Gruppe.

Zusammen mit dem deutschen Künstler Marcel Odenbach initiierte das Goethe-Institut Warschau 2007 das internationale Videokunst-Projekt Building Memory. Odenbach wurde mit der Produktion des Films Im Kreise drehen (2009) beauftragt. Yael Bartanas Wall and Tower (2009) wurde vom Muzeum Sztuki Nowoczesnej (MSN) Warschau und dem Museum Museum of the History of the Polish Jews (Warschau) unterstützt. Deimantas Narkevičius Into the Unknown (2009) wurde vom British Film Institute (BFI), London, und dem Hartware MedienKunstVerein (HMKV) Dortmund – mit Unterstützung der Kunststiftung NRW – in Auftrag gegeben.

Building Memory ist eine Kooperation des HMKV, Dortmund (DE), mit dem Goethe-Institut Warschau (PL), dem Contemporary Art Center, Vilnius (LT), dem Muzeum Sztuki, Lodz (PL), und dem Center of Contemporary Art, Tel Aviv (IL).

Das kuratorische Team von Building Memory besteht aus: Inke Arns (Dortmund), Maria Morzuch (Łodz), Marcel Odenbach (Köln), Simon Rees (Vilnius), Diana Shoef (Tel Aviv) und Martin Wälde (Warschau).

Der HMKV zeigt die Ausstellung Building Memory von Mai bis August 2010 als Deutschlandpremiere. Nächster Ausstellungsort ist im November 2010 Tel Aviv. Anlässlichder Ausstellung erscheint Ende 2010  eine wissenschaftliche Publikation zum Thema.

Website: http://www.buildingmemory.net


Building memory - four films about architecture, monuments, and community
29. Mai – 15. August 2010

Eröffnung
Freitag, 28. Mai 2010, 22:00
Grußwort: Dr. Barbara Könches (Kunststiftung NRW)
Begrüßung: Dr. Martin Wälde (Goethe-Institut Warschau)
Zur Ausstellung: Dr. Inke Arns (HMKV Dortmund)

Adresse
HMKV Im Dortmunder U (2. Etage)
Center for  Art and Creativity
Leonie-Reygers-Terrasse
44137 Dortmund, Germany

Öffnungszeiten
Do — Fr, 14:00 — 20:00 Uhr,
Sa — So, 10:00 — 20:00 Uhr,
Mo — Mi geschlossen

Eintritt
5 € / 3 € (ermäßigt)

Förderer und Kooperationspartner

Gefördert durch
Kunststiftung NRW
Der Ministerpräsident des Landes NRW
Kulturbüro der Stadt Dortmund
Generalkonsulat des Königreichs der Niederlande

Mit freundlicher Unterstützung durch
Polnisches Institut Düsseldorf

Medienpartner
coolibri
De:Bug
CityLife

Sponsor
Caparol

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